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Ätherische Öle kaufen

Es gibt wohl kaum eine Frage, die ich häufiger rund um die Aromatherapie gestellt bekomme als "Wo kaufst du deine Öle?".


Nachdem ich firmenunabhängig arbeite, am Liebsten regional kaufe und es mag, kleine Betriebe zu unterstützen, habe ich für dich heute eine Liste an Herstellern aus dem deutschsprachigen Raum geschrieben, die ich guten Gewissens empfehlen kann. Dabei handelt es sich um eine persönliche Empfehlung. Ich werde dafür nicht bezahlt und erhebe keinen Anspruch auf Vollständigkeit.


Es gibt jedoch beim Kauf ätherischer Öle einiges zu beachten, worüber ich dich gerne informieren möchte, bevor wir zu den Herstellern kommen.



  1. Deklaration


Um sicher zu gehen, dass du ein hochwertiges Produkt vor dir hast, das du bedenkenlos anwenden kannst, achte beim Kauf eines ätherischen Öls unbedingt auf folgende Deklarationen:


"100% naturreines ätherisches Öl"

korrekte botanische Namensbezeichung (Latein!)

Chemotyp, falls vorhanden (z.B. Linalool, Verbenon)

Ursprungsland

Angaben zur Anbaumethode (demeter, bio, konvetionell, Wildsammlung)

Angaben zum verwendeten Pflanzenteil

Gewinnungsverfahren (z.B. Wasserdampfdestillation, Extraktion, Kaltpressung)

Auszugsmittel im Falle einer Extraktion (z.B. Alkohol, CO2)

Mögliche Zusätze oder Mischverhältnisse mit Prozentangabe (z.B. 5% in Bioalkohol)

Füllmenge

Chargennummer


Vielleicht kommt dir das jetzt sehr viel vor, aber je besser es deklariert ist, desto mehr Aufschluss erhälst du über seine Qualität und seine Inhaltstoffe und somit seine Wirkungsschwerpunkte.


Achte nach Möglichkeit auf Bio- oder Demeterqualität. Unabhängige und international anerkannte Biosiegel geben dir Aufschluss. Heilkundlich verwendete Pflanzen sollten im Anbau nicht mit gesundheitsschädigenden Pestiziden in Kontakt gekommen sein.

Bedenke auch, dass firmeneigene Zertifizierungen nicht aussagekräftig sind!


Hersteller ätherischer Öle mussen sich in Deutschland für die Deklaration als Bedarfsmittel, Lebensmittel oder Kosmetikum entscheiden. Je nach Zulassung gibt es verschiedene gesetzliche Vogaben. Es kann also sein, dass ein ätherisches Öl die Qualität eines Lebensmittels hat, es aber trotzdem nur als Bedarfsmittel deklariert ist. Das kann zum Beispiel aus Kostengründen der Fall sein. Kleine Betriebe können sich die teuren Zertifikate schlichtweg einfach nicht leisten.



  1. Gefahrensymbole auf Etiketten


Ein Gefahrensymbol auf dem Etikett eines ätherischen Öls verunsichert. 

Es sagt allerdings weder etwas über die Qualität des Öls aus, noch ob es synthetische Inhaltsstoffe enthält oder anderweitig “gestreckt” wurde. Eine Annahme, die leider oft mit den Gefahrensymbolen in Verbindung gebracht wird. Es ist eine reine Frage der Zulassung, über die ich im obigen Absatz schon geschrieben habe.

Hersteller können entscheiden, ob sie ihr Produkt alsBedarfsmittelKosmetikum oder Lebensmittel verkaufen möchten. Je nach Zulassung, müssen unterschiedliche Hinweise auf dem Etikett vorhanden sein.

Von günstigen Angeboten im Discounter oder der Drogerie solltest du jedoch grundsätzlich Abstand halten!


Ist das ätherische Öl als Bedarfsmittel deklariert, sind Sicherheitshinweise, Gefahrensymbole und Warnhinweise vom Gesetzgeber verpflichtend vorgeschrieben.

Ist das ätherische Öl als Kosmetikum deklariert, sind u.a. Hinweise wie Dosierungsempfehlung für kosmetische Anwendungen, Naturkosmetik-Logo (Natrue, BDIH,...) oder die Haltbarkeit nach dem Öffnen auf dem Etikett zu finden.

Ist das ätherische Öl als Lebensmittel deklariert, sind u.a. Hinweise wie Sicherheitshinweise, Mindesthaltbarkeitsdatum und Verwendungszweck, z.B. zum Aromatisieren von Speisen auf das Etikett gedruckt.


Das bedeutet, dass ein ätherisches Öl vom gleichen Hersteller, von einem Destillationsprozess in ein einziges Fass, theoretisch in drei verschiedene Fläschchen abgefüllt werden kann mit jeweils unterschiedlichen Etiketten, obwohl der Inhalt identisch ist!


Deshalb ist es wichtiger auf vertrauenswürdige Hersteller zu achten als auf die Deklaration!



  1. Allergene in ätherischen Ölen


Vielleicht denkst du jetzt, du hast schon alles richtig gemacht und erschreckst trotzdem beim genaueren Betrachten des Etiketts. Die Liste der Inhaltsstoffe ist vielleicht endlos lang. Also doch gestreckt? Nein. Ätherische Öle sind Vielstoffgemische und einige Inhaltstoffe müssen gesondert aufgelistet werden, da sie vom Gesetzgeber als potentielle Allergene eingestuft werden. Das ist auch vorgeschrieben, wenn die Duftmoleküle natürlicher Bestandteil des ätherischen Öls sind. So werden in sehr milden und sehr gut verträglichen Ölen wie Lavendel, Rose oder Benzoe Teilbestandteile wie Linalool und Geraniol separat genannt.

2023 wurde die Liste der vermeintlichen Allergene um viele Inhaltsstoffe erweitert, 2025 trat die neue Regelung in Kraft. Demnach werden nun viele weitere Inhaltsstoffe in bisher sehr gut verträglichen ätherischen Ölen wie Atlaszeder, Patchouli, Rosengeranie, Sandelholz, Vanille uvm. gesondert aufgelistet. Bei sachgemäßer Anwendung und physiologischer Verdünnung (1%) sind in der Regel jedoch keine allergischen Reaktionen zu erwarten. Wichtig ist hier die Verdünnung. 


Überdosierung überfordert den Körper und provoziert allergische Reaktionen.


1%ige Verdünnungen (2 Tropfen in 10ml Basisöl) sind in der Regel unproblematisch. Möchtest du auf Nummer sicher gehen, teste deine bereits verdünnte Mischung an einer kleinen Hautstelle und warte einige Zeit ab, ob sich eine unerwünschte Reaktion zum Beispiel in Form einer Rötung zeigt. Ist dies nicht der Fall, kannst du deine Mischung unbedenklich anwenden. Das kannst du aber natürlich erst probieren, wenn du das Öl schon gekauft hast. Solltest den Duft mögen, deine Haut aber eine Reaktion zeigen, kannst du ihn immer noch zur Raumbeduftung nutzen.



  1. Umweltschutz


Der achtsame Umgang mit den Ressourcen ist auch in der Aromatherapie wichtig. Neben Maßnahmen wie der sparsamen Dosierung oder der Reinigung und Wiederverwendung von den Fläschchen gibt es noch einige andere Dinge, auf die du unbedingt achten solltest!


Kaufe nur die Öle und die Mengen, die du wirklich brauchst.

Du hast nichts davon 20 ml oder mehr eines Öls zu kaufen, wenn es dir in der Flasche oxidiert und unbrauchbar wird. Kaufe lieber kleine Einheiten, bevor du die Hälfte entsorgen musst. Viele Öle haben eine kurze Haltbarkeit und kippen umso schneller, je mehr Sauerstoff in der Flasche ist.


Bedenke außerdem, wieviel Pflanzenmaterial und Arbeit in einem Fläschchen steckt.

Ätherische Öle sind hochkonzentriert. Für manche Öle braucht man hunderte Kilos bis Tonnen in mühsamer Arbeit um 1L ätherisches Öl herzustellen. Es wäre pure Verschwendung, wenn du davon etwas weg werfen musst!


Vermeide den Kauf ätherischer Öle gefährdeter Pflanzen.

Dazu zählen unter anderem:


Atlaszeder (Cedrus atlantica)

Eukalyptus (Eukalyptus radiata)

Narde (Nardostachys jatamansi)

Rosenholz (Aniba rosaeodora)

Sandelholz (Santalum album)

Weihrauch (Boswellia carterii/sacra/serrata)


Das amerikanische Airmid Institute veröffentlicht halbjährlich eine Liste gefährdeter und vor dem Aussterben bedrohter Pflanzen. Mindestens 22% davon sind demnach häufig in der Aromatherapie, Parfümerie oder Kräuterheilkunde genutzt und gefährdet oder potentiell gefährdet!

Unter airmidinstitute.org kannst du dich mit deiner E-Mail registrieren und bekommst kostenlosen Zugang zur Liste in verschiedenen Sprachen. Darunter auch deutsch und englisch.



  1. Liste persönlicher Empfehlungen


Und nun endlich meine angekündigte Liste an Herstellern, die ich dir sehr empfehlen kann. Die Reihenfolge hat nichts mit einer Priorisierung zutun.


Adlstraß für Lavendelprodukte aus Bayern (auch erhältlich bei Jophiel Aromaöle)

Aromapflege by Evelyn Deutsch aus Österreich

Bergila aus Südtirol

Farfalla aus der Schweiz

Feeling Düfte aus Österreich

Jophiel Aromaöle aus Bayern

Karadar aus Südtirol

Maienfelser Naturkosmetik aus Baden-Württemberg

Neumond aus Bayern

Oshadhi aus Baden-Württemberg

Primavera aus dem Allgäu

Taoasis Baldini aus Nordrhein-Westfalen



Denke global, kaufe lokal!


Unterstütze mit deinem Einkauf Firmen deiner Umgebung und stärke kleine Firmenbetriebe anstelle von großen, global agierenden Konzernen.

Die Umwelt dankt es dir!

 
 

Julia Sendelbach

97204 Höchberg

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